Eintauchen in die Tiefen der Natur
Forschung für die Artenvielfalt: Die traditionsreiche Senckenberg Gesellschaft widmet sich der Biodiversität auf ganz unterschiedlichen Ebenen.

Gibt es noch unbekannte Meerestiere? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gehen davon aus. Sie sind Teil einer Expedition auf dem Forschungsschiff „Meteor“, das bis Dezember 2024 den Atlantik zwischen Nordafrika und Südamerika erkundet. Das Team will in bis zu 6.000 Metern Tiefe forschen, auch um neue Tiere zu entdecken. Dies ist ein aktuelles Vorhaben der seit 1817 bestehenden Gesellschaft, die als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft als eine der weltweit wichtigsten Forschungseinrichtungen zur biologischen Vielfalt gilt.
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Einverständniserklärung öffnenDie Senckenberg Gesellschaft wurde einst von Bürgern der Stadt Frankfurt am Main gegründet. Dort unterhält sie heute eines der größten Naturkundemuseen Europas, hinzu kommen weitere öffentlich geförderte Museen in Görlitz und Dresden. Während die drei Museen den Besucherinnen und Besuchern Fragen zur Natur beantworten, gewinnen die acht Senckenberg-Forschungsinstitute neue Erkenntnisse zur Biodiversität. So konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor zwei Jahren erstmals zeigen, wie wichtig die Artenvielfalt von Wiesenflächen für unterschiedliche Interessensgruppen vor Ort ist. „Wir haben festgestellt, dass alle befragten Gruppen von einer hohen Biodiversität profitieren könnten – von Anwohnerinnen und Anwohnern bis zum Tourismus“, betont die wissenschaftliche Mitarbeiterin Sophie Peter.
Solche Projekte sind ganz im Sinne der Satzung der Gesellschaft. Diese gibt vor, dass die Rolle der Biodiversität einschließlich des Menschen in der Entwicklung des Systems Erde untersucht werden soll – von der Vergangenheit bis in die Zukunft. Dazu zählt auch die Analyse der Gefahren für Mensch und Natur. So fand ein Team aus Forscherinnen und Forschern vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt (SBiK-F) und von Partnerorganisationen des gemeinsamen EU-Projektes „FirEUrisk“ heraus, dass die Waldbrandgefahr in den kommenden Jahrzehnten in ganz Europa deutlich steigen wird. „Selbst in dem von uns berechneten Szenario mit dem geringsten CO2-Anstieg wächst die mittlere sommerliche wetterbedingte Waldbrandgefahr in Europa bis 2050 um 24 Prozent gegenüber dem historischen Mittelwert“, sagt die Erstautorin der Studie, Jessica Hetzer.