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Nischenkönige auf Weltrekord-Jagd

Kim BergKim Berg, 20.01.2025
Nischenkönige auf Weltrekord-Jagd

Die Deutschen lieben Weltrekorde! Wo früher klassische Freizeitbeschäftigungen wie Grillen und Wandern im Trend lagen, streben die Deutschen heute nach Superlativen. Weltrekorde sind quasi das neue Nordic Walking – nur mit mehr Schweiß, Risiko und der Frage: Wer denkt sich sowas eigentlich aus? Rund 100 Weltrekorde haben die Deutschen 2024 aufgestellt. Darunter finden sich Perlen wie die „meisten mit dem Ellenbogen zerschlagene Getränkedosen mit einem rohem Hühnerei in der Ellenbeuge“ oder den „größten Oktopus aus Luftballons“. 

Kampfsportler, Bruchtest-Spezialist und bereits vielfacher Weltrekordhalter Muhamed Kahrimanovic hat sich für seine Rekordversuche vor allem auf Kokosnüsse spezialisiert. Die zerschmettert der Taekwondo-Spezialist mal mit einem rohen Ei in der Schlaghand, mal auf dem Bauch seiner Tochter und manchmal auch mit verbundenen Augen. 2024 zerschlug er 76 Kokosnüsse in 30 Sekunden – Weltrekord und ein guter Tag für alle Kokoswasser-Fans, immerhin ein Trendgetränk unter Sportlern!

Und sportlich ging es 2024 allemal zu. Sebastian Steudtner surfte die mit 28,57 Metern die größte jemals gemessene Welle. Jonas Deichmann absolvierte die meisten Ironman-Distanzen an 120 aufeinanderfolgenden Tagen. Christin Ziehr legte mit 55:15 Stunden die schnellste Nonstop-Wanderung um den Bodensee hin – immerhin 260 Kilometer! Lukas Irmler und Friedi Kühne balancierten auf 2.500 Metern über die höchste Slackline der Welt, aufgespannt zwischen zwei Heißluftballons. Tanja Höschele wanderte einen halben Tag lang den Aussichtsturm „Himmelsglück“ hoch und runter. Mit den damit erzielten 12.900 Höhenmetern stellte sie den neuen Weltrekord im Treppensteigen in 12 Stunden auf.

Und was lernen wir daraus? Ob Kokosnüsse, Wellen oder Luftballons – die Deutschen finden immer die passende Nische für einen neuen Weltrekord.