Die Nachbarn besser kennenlernen
Es begann als Projekt zur deutsch-französischen Verständigung – heute ist ARTE ein Sender für Europa.
Die Geburt von ARTE und die deutsche Wiedervereinigung gingen Hand in Hand: Der Gründungsvertrag für den deutsch-französischen Kultursender wurde am 2. Oktober 1990 unterzeichnet, am Vortag der deutschen Wiedervereinigung. Ziel war es, „den Deutschen und den Franzosen die jeweils andere Kultur näherzubringen und sie zur europäischen Vereinigung zu ermutigen“, beschreibt der Sender rückblickend den Gründungsgedanken.
Zum ersten Mal auf Sendung ging ARTE (Association Relative à la Télévisione Européenne) am 30. Mai 1992 mit der Eröffnungsfeier aus der Straßburger Oper. Der Kanal konnte bereits zum Start sowohl in Deutschland als auch in Frankreich von den meisten Haushalten empfangen werden. Der Bekanntheitsgrad war jedoch zu Beginn in Frankreich höher, weil es im dortigen Programm weniger Konkurrenz gab. Auch heute hat der Sender in Frankreich etwas höhere Einschaltquoten als in Deutschland. In Frankreich lag der Marktanteil zuletzt bei 2,9 Prozent, in Deutschland bei 1,2 Prozent. Die Einschaltquoten sind laut ARTE in den vergangenen Jahren stabil geblieben.
Einen deutlichen Anstieg verzeichnete hingegen das Online-Angebot den Senders. Die Zugriffe auf YouTube-Videos von ARTE lagen 2022 rund 25 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres. Das hat auch mit den neu eingeführten Untertiteln für zahlreiche Filme, Serien, Dokumentationen und Konzertberichte zu tun. Die Beiträge sind nun häufig nicht nur auf Deutsch und Französisch, sondern zudem auf Englisch, Spanisch, Polnisch oder Italienisch verfügbar. Das wöchentliche Online-Nachrichtenmagazin „ARTE Europa – die Woche“ wird in vier Sprachen moderiert und bietet Untertitel in weiteren Sprachen. ARTE arbeitet für das Format mit europäischen Zeitungen wie El País und Le Soir zusammen.
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