Zum Hauptinhalt springen

Die Kameruner Klangkonservierer

In Kamerun wirken deutsche Fachleute und der nationale Radiosender dem Verfall des musikalischen Erbes entgegen.

30.09.2013
picture-alliance/chromorange  -  Cultural Heritage
© picture-alliance/chromorange - Cultural Heritage

Kunst ist flüchtig. Oft besteht sie nicht aus greifbaren Dingen, sondern aus Worten, Gesten – oder Klängen. Und selbst wenn gute Kunst im Kopf und im Herzen hängen bleibt, so kann die Erinnerung doch verblassen. Umso wichtiger ist es, Aufzeichnungen und Zeugnisse zu bewahren. Nicht zuletzt darum geht es beim Weltmusiktag der UNESCO am 1. Oktober  und darum geht es auch bei einem von Deutschland geförderten Projekt in Kamerun.

Das afrikanische Land ist reich an musikalischen Traditionen. Die Verschiedenheit der Bewohner und die Vielzahl von Ethnien haben für ein breites Spektrum an Stilen und Ausdrucksformen gesorgt. Festgehalten sind sie auf Schallplatten und Tonbändern, die im Archiv des nationalen Radiosenders CRTV lagern. Es existiert keine weitere Sammlung, die die Musikkultur Kameruns in ihrer Fülle widerspiegeln könnte. Unter anderem sichert das Archiv die einzigen Aufnahmen kamerunischer Musik der 1960er- bis 1990er-Jahre. Allein: Diese Aufnahmen drohen verloren zu gehen. Es mangelt an Möglichkeiten, die Tonträger zu pflegen. Das tropische Klima trägt sein Übriges zum Verfall bei. Um dem zu begegnen, unterstützt das Auswärtige Amt ein Projekt zur Bewahrung des Archivs. Seit 1981 wirkt Deutschland im Rahmen des Kulturerhalt-Programms an der Rettung von kulturellem Erbe in aller Welt mit.

Gemeinsam mit Experten des Afrikazentrums IWALEWA-Haus an der Universität Bayreuth haben sich die Deutsche Botschaft und das Goethe-Institut in der Hauptstadt Jaunde sowie der nationale Radiosender auf die Mission musikalische Zukunft begeben und digitalisieren die veralteten Medien. Das zweijährige Vorhaben läuft noch bis 2014, das Auswärtige Amt stellt  130.000 Euro zur Verfügung. Viele Musikstücke werden so zum ersten Mal überhaupt abgespielt. Interessierte können sie in den Studios von CRTV in Jaunde sowie in der ehemaligen Hauptstadt Douala an einem interaktiven Terminal anhören. Interessant sind die neuen Möglichkeiten auch für die Wissenschaftler – die kamerunische Musik lässt sich so  besser erforschen.

Weltmusiktag am 1. Oktober

www.auswaertiges-amt.de

www.goethe.de

www.imc-cim.org

© www.deutschland.de