Vertreterin einer neuen Generation
Keatlegile Mnguni aus Südafrika hat am Internationalen Junglandwirteforum in Berlin teilgenommen. Sie setzt sich für die Zukunft des Agrarsektors ein.
Frau Mnguni, was hat Sie zur Landwirtschaft geführt?
Meine Eltern haben 2015 eine Farm erworben; 2019 habe ich angefangen, mitzuarbeiten und ein Jahr später mit meiner unternehmerischen Tätigkeit begonnen. Mit meiner Firma Agrinouri verarbeite ich von mir angebaute Chili-Schoten zu Soßen. Ich engagiere mich auch berufspolitisch und wurde 2020 zur nationalen Jugendvorsitzenden der African Farmers Association of South Africa (AFASA) gewählt.
Welchen Herausforderungen begegnen Sie in Ihrer Arbeit?
Meine größte Herausforderung als Jungunternehmerin ist die langfristige Finanzierung von Maschinen und Infrastruktur, damit ich Chili in größerem Maßstab produzieren und die Marktstandards erfüllen kann, um Einzelhändler zu beliefern und eine Handelsmarke für verschiedene Chilisorten aufzubauen. Ich würde gerne mehr Angestellte beschäftigen, vor allem Frauen und Nachwuchskräfte. Mit meinem Unternehmen möchte ich auch sozioökonomisch und ökologisch Einfluss nehmen, wirtschaftliche Möglichkeiten in meiner Community schaffen und Nachhaltigkeit fördern.
Wie kam es zu Ihrem Austausch mit Kolleginnen und Kollegen auf dem Internationalen Junglandwirteforum 2024 in Berlin?
Ich wurde als Vertreterin der African Farmers Association of South Africa (AFASA) eingeladen, um am Austausch teilzunehmen und an der gemeinsamen Erklärung der jungen Landwirte aus verschiedenen Ländern der Welt mitzuwirken. In unserer Erklärung haben wir deutlich gemacht, dass die Gemeinschaft der Landwirte altert und dass junge Menschen Schwierigkeiten haben, Zugang zu Land, Wissen, Finanzen und anderen produktiven Ressourcen zu bekommen. Weltweit erleben wir den allmählichen Verlust von Nahrungsmittelerzeugern. Wir fordern von den Regierungen größere Anstrengungen, um diesem Trend entgegenzuwirken. Internationale Kontakte konnte ich auch unabhängig von der Arbeit an der Erklärung knüpfen. Ich habe zum Beispiel von der Zusammenarbeit des südafrikanischen Gewerkschaftsverbands SACAU mit der Andreas Hermes Akademie, der Weiterbildungseinrichtung der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft, profitiert. Die Ausbildung von jungen Agrarunternehmerinnen und -unternehmern unterstützt uns auf unserem Weg als neue Generation dabei, den aktuellen Anforderungen des Agrarsektors effizient und anpassungsfähig zu begegnen.