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Der Sound der Filmakademie

Die Filmakademie Baden-Württemberg gilt als Nachwuchsschmiede der Filmbranche. Wir haben eine Absolventin getroffen. 

Lauralie Mylène Schweiger , 03.02.2023
Johanna Roth ist Geräuschemacherin und Sound-Designerin.
Johanna Roth ist Geräuschemacherin und Sound-Designerin. © Katharina Kraft

Johanna Roth hat einen der seltensten Berufe in Deutschland. Sie ist Geräuschemacherin. Und sie hat das Geräuschemachen studiert – an der international bekannten Filmakademie Baden-Württemberg. Nach Abschluss des Aufbaustudiums „Filmton“ gehört sie heute zu den 40 hauptberuflichen Geräuschemacherinnen und Geräuschemachern in Deutschland. Seit einem Jahr hat Johanna Roth ihr eigenes Studio in Frankfurt am Main. Im Interview erzählt sie von ihrem ungewöhnlichen Beruf und dem Studium an der Filmakademie.

Frau Roth, was genau ist die Aufgabe einer Geräuschemacherin?
Ich vertone synchron zum Bild das, was im Film zu sehen ist. Das heißt, Schritte oder andere Geräusche werden im Nachhinein im Studio aufgenommen. Heute gibt es sehr viele digitale Soundarchive, aber tatsächlich ist eine Vertonung live oft schneller und genauer. Was man im Kino dann hört, ist die Mischung aus diesen Aufnahmen zusammen mit dem Dialog und dem Sound Design – also Soundeffekten, wie zum Beispiel Meeresrauschen, und natürlich der Filmmusik. 

Was ist das Besondere an dem Beruf?
Es ist bemerkenswert, dass es in einer derart digitalen Branche wie der Filmwelt noch so einen handwerklichen Beruf gibt. Ich kann individuell auf jeden Film und die Figuren darin eingehen. Zum Beispiel bei Laufgeräuschen: Nicht nur durch verschiedene Böden und unterschiedliches Schuhwerk,  auch durch den Laufstil kann ich den Figuren einen eigenen Charakter geben. Sie können schlurfen, humpeln oder besonders selbstbewusst auftreten. Ich kann mit meinem Handwerk unglaublich viele Dinge kreativ ausdrücken.  

Roth bei der Arbeit in ihrem Studio
Roth bei der Arbeit in ihrem Studio © Katharina Kraft

Was war das Besondere am Studium an der Filmakademie? 
Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert: Es gibt keine sich wöchentlich wiederholenden Vorlesungen, sondern mehrtägige Veranstaltungen, zu denen neben den Lehrenden auch Expertinnen und Experten aus der Branche eingeladen werden. Das Studium ist sehr nah am Berufsleben. Man kann dort jedes Gewerk studieren, das im Film arbeitet, zum Beispiel Drehbuch, Kamera, Animation oder Produktion. Es ist sehr wertvoll, ein großes Netzwerk unterschiedlicher Expertinnen und Experten zu haben, wenn man aus der Uni kommt. Ich arbeite immer noch mit Menschen zusammen, die ich aus dem Studium kenne und auf die ich mich verlassen kann. Denn Film ist immer Teamwork.

 


Die Filmakademie richtet sich auch an Talente außerhalb Deutschlands und Europas. Ab Wintersemester 2023 sollen Studierende ihre Projekte auf Deutsch und Englisch abgeben können. Weitere Infos findet ihr hier. 

© www.deutschland.de 

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