So leben und arbeiten Frauen in Deutschland
Gender Pay Gap und Frauenquote: Deutschland diskutiert über Gleichberechtigung. Ein Realitäts-Check in Zahlen.
Drei Fakten zu Frauen in Deutschland: Sie stellen die Mehrheit der Bevölkerung, leben länger als Männer – und sie sind besser ausgebildet.
Frauen in der Gesellschaft
In Deutschland leben insgesamt rund 42 Millionen Frauen – ungefähr eine Million mehr als Männer. Während Männer im Durchschnitt 78,6 Jahre alt werden, liegt die Lebenserwartung der Frauen bei rund 83,4 Jahren.
Frauen bringen durchschnittlich im Alter von 30 Jahren ihr erstes Kind zur Welt. Statistisch gesehen bekommt jede Frau 1,53 Kinder – damit ist die Geburtenrate – nach einem kurzen Anstieg zwischen 2014 und 2016 – das vierte Jahr in Folge gesunken. Mit dieser Geburtenrate liegt Deutschland im EU-Durchschnitt.
Quick facts
Frauen in der Wirtschaft
Als Unternehmerinnen, Chefinnen, Wissenschaftlerinnen und Expertinnen spielen Frauen eine wichtige Rolle in der deutschen Wirtschaft. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts hat Deutschland im Vergleich zu den anderen EU-Ländern die dritthöchste Erwerbstätigenquote von Frauen. 2019 gingen 76,6 Prozent Frauen im Alter von 20 bis 64 Jahren einer bezahlten Arbeit nach. Die Erwerbstätigenquote der Männer liegt bei rund 84 Prozent.
Beim Verdienst besteht ein Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen. 2020 lag der sogenannte Gender Pay Gap bei 18 Prozent. Rechnet man strukturelle Unterschiede wie Teilzeitarbeit heraus, bleibt immer noch eine Differenz von sechs Prozent weniger Gehalt für Frauen bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit.
Frauen in Führungspositionen
Frauen in Deutschland sind sehr gut ausgebildet: Mehr als die Hälfte der Abiturienten, rund 50 Prozent der Hochschulabsolventen und rund 45 Prozent der Promovierenden sind weiblich. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie arbeiten dennoch vor allem Männer in Führungspositionen: 88,4 Prozent der C4-Professuren sind mit Männern besetzt. In den 160 Unternehmen der DAX-Familie hat sich 2022 die Zahl weiblicher Vorstandsmitglieder innerhalb eines Jahres um 20 auf 94 Topmanagerinnen erhöht.
Eine weitere positive Entwicklung: Seit dem 1. Januar 2016 gilt per Gesetz die Geschlechterquote von 30 Prozent für zu besetzende Aufsichtsratsposten in rund 100 großen Unternehmen.
Fränzi Kühne: Deutschlands jüngste Aufsichtsrätin
Frauen in der Politik
Deutschland hat im Moment das bisher weiblichste Kabinett. Das neue Kabinett der Regierungskoalition besteht zu 50 Prozent aus Ministerinnen. Zu Beginn der zurückliegenden Legislaturperiode waren nur 30,7 Prozent aller Abgeordneten im deutschen Bundestag weiblich gewesen, nun sind es immerhin 34,7 Prozent. Mit Annalena Baerbock ist zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik auch eine Frau Außenministerin.
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