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Trauer um Ex-Bundespräsident Horst Köhler

Steinmeier nennt den Freund Afrikas „einen Glücksfall für unser Land“. 

02.02.2025
Horst Köhler, ehemaliger Bundespräsident, ist tot.
Horst Köhler, ehemaliger Bundespräsident, ist tot. © dpa

Berlin (dpa) - Mit großer Trauer hat Deutschland auf den Tod des früheren Bundespräsidenten Horst Köhler reagiert. Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte, dass Köhler „sich Zeit seines Lebens für eine gerechtere Welt eingesetzt hat“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nannte ihn „einen Glücksfall für unser Land“. Köhler starb im Alter von 81 Jahren. Er war am 23. Mai 2004 zum deutschen Staatsoberhaupt gewählt und fünf Jahre später wiedergewählt worden. Am 31. Mai 2010 trat er zurück, obwohl er einer der beliebtesten Amtsträger seiner Zeit war. Der Wirtschaftswissenschaftler hatte in verschiedenen Ministerien gearbeitet, ehe er deutscher Chefunterhändler für den Maastricht-Vertrag über die Europäische Währungsunion wurde. Später leitete er die Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London und den Internationalen Währungsfonds (IWF). 

Afrika als große Leidenschaft 

Auf internationaler Ebene befasste sich Köhler vor allem mit Afrika, als IWF-Chef und auch als Bundespräsident. Beharrlich warb er für eine gleichberechtigte Partnerschaft mit Afrika. Nach seinem Rücktritt war er unter anderem UN-Sonderbeauftragter für den Westsahara-Konflikt. Steinmeier hob denn auch Köhlers Eintreten für einen fairen Umgang mit Afrika hervor – „dem Kontinent, dem sein Herz gehörte und den er so gut kannte“. Köhler sei zutiefst überzeugt gewesen, dass Europa seine kolonialen Denkmuster ablegen und die afrikanischen Länder als gleichberechtigte Partner behandeln müsse. „Damit war er der Zeit weit voraus.“